Hauptstadt Ottawa

Geschrieben am 8. Januar 2013 von

Natürlich hat Ottawa noch mehr zu bieten außer Schnee und Kälte (siehe letzter Artikel).

Das Parlamentsgebäude

Das Parlamentsgebäude

Das Unterhaus

Auch wenn es an England erinnert: Es ist Kanada!

Zum Beispiel hat sich die kleine aber feine Hauptstadt dieses riesigen Landes die Bildung ihrer Besucher auf die Fahnen geschrieben. Im Parlamentsgebäude, das vom Stil her an den Westminster-Palast in London erinnert, nehmen wir an einer kostenlosen Führung teil und lernen dabei das Regierungssystem Kanadas kennen. Mit Queen Elizabeth II. als Oberhaupt, einem Senat und einem Unterhaus gleicht es dem englischen System, von dem es ja auch abstammt. Wir schauen uns den Senatssaal und den Saal des Unterhauses an, die sich im Großen und Ganzen nur durch ihre Farbe unterscheiden (der eine ist in rot, der andere in grün gehalten). Ein weiterer Höhepunkt ist die Bibliothek und der Peace Tower (Friedensturm), der lange Zeit das höchste Gebäude Ottawas war und von dem aus man immer noch einen schönen Blick auf die Stadt hat.

Euer Ehren!

Euer Ehren!

Da wir noch nicht genug vom Regierungssystem haben, besichtigen wir anschließend den obersten Gerichtshof, in dem wir die einzige Führung des Tages gerade noch so erwischen. Nach einer kurzen Einführung führt uns die Studentin, die die Führung macht, in einen Gerichtssaal mit Roben, in denen wir uns als Richter fotografieren lassen können. Wir sind etwas überrascht von der interessanten Art der Tuchfühlung mit der kanadischen Gerichtsbarkeit, ergreifen aber die Gelegenheit und machen lustige Fotos. Anschließend gehen wir dann in einen größeren Saal, in dem der oberste Gerichtshof tagt. An diesem Tag ist er leer, aber die Studentin erklärt uns anschaulich, wie es aussieht, wenn die neun Richter den Saal betreten, um gewichtige Fälle zu entscheiden.

Das hält warm!

Das hält warm!

Ein ganz besonderes Highlight von Ottawa ist das Canadian Museum of Civilization. Es ist das meistbesuchte Museum in Kanada und behandelt verschiedene Aspekte der kanadischen Geschichte. Das Besondere an diesem Museum ist, dass es nicht erst mit dem Eintreffen der ersten europäischen Entdecker beginnt, sondern auch den indianischen Ureinwohnern, den Aboriginals, wie sie hier genannt werden, eine ganzes Stockwerk widmet (von vier Stockwerken). Sie werden in anderen Museen oft sehr vernachlässigt und so verbringen wir fast den ganzen Tag in dieser Ausstellung. Es ist spannend zu sehen, wie die ersten Menschen über die Beringstraße, eine damals existierende Landbrücke zwischen Alaska und Sibirien, nach Kanada und Nordamerika gelangt sind, wie z.B. die Inuit bei eisigen Temperaturen überlebten und wie sich das Zusammentreffen mit den eruopäischen Siedlern gestaltete.

Am Ende hat sich die alte Weisheit bewahrheitet, dass „reisen bildet“ und wir wissen eine ganze Menge mehr über das Land, in dem wir ein ganzes Jahr verbringen wollen.