Wer mag das nur sein?
Weihnachten fängt in diesem Jahr für uns besonders früh an. Schon an einem Sonntag Mitte November gehen wir zur Santa-Clause-Parade. Das ist nicht irgendeine Parade, sondern ein riesiger Umzug mit 100-jähriger Tradition, der sogar vom Fernsehen übertragen wird. Ein solches Ereignis dürfen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und so machen wir uns am Sonntagmorgen auf zur Innenstadt. Schon in der U-Bahn sehen wir viele Kinder mit ihren Eltern und beim Umsteigen gibt es ein riesiges Gedrängel, weil die Bahnen total überfüllt sind. Viele Menschen laufen mit Weihnachtsmann- oder Elfenmützen herum und wir müssen ihnen einfach nur folgen, um zu den abgesperrten Straßen zu kommen, auf denen die Parade vorbei kommen wird.
Flaggenträger
An der Paradestraße stehen schon viele Menschen. Viele haben sich Stühle mitgebracht, von denen aus sie die Parade bequem im Sitzen anschauen können. Die Kinder vertreiben sich die Zeit, indem sie den Asphalt auf der noch leeren Straße bemalen oder Ball spielen. Später sammeln dann als Briefkasten verkleidete Helfer die „Letters to Santa Clause“ (Briefe an den Weihnachtsmann) ein, die die Kinder zu Hause geschrieben haben. Zum Glück scheint die Sonne, sodass es nicht ganz so kalt ist. Trotzdem kühlen wir langsam aus, während wir uns die Clowns und die vielen geschmückten Wagen, die vorbei fahren, anschauen. Anders als z.B. beim Karnevalsumzug, sind die Wagen hier oft von Geschäften oder Unternehmen gesponsert, die jeweils ein großes Schild mit ihrem Namen angebracht haben. Auf den Wagen sitzen als Feen, Engel oder Wichtel verkleidete Kinder, die mit Gurten an ihren Hockern festgemacht sind, weil es keine Geländer gibt, die sie vorm Herunterfallen schützen würden. Zwischen den Wagen marschieren die obligatorischen Blaskapellen von Colleges, Polizei, Feuerwehr etc. vorbei und spielen Weihnachtslieder. Es wirkt schon ein bisschen merkwürdig auf uns, weil es ja erst Mitte November ist und die Sonne eher das Gefühl eines milden Herbsttages vermittelt. Aber auch die Clowns und die Kinder auf den Festwagen rufen alle lauthals „Merry Christmas“ (Fröhliche Weihnachten) und so fängt Weihnachten in Kanada wohl schon etwas früher an. Am Ende kommt dann auch noch der Weihnachtsmann vorbei und winkt nach allen Seiten, bevor sich die Menschenmenge wieder auflöst.
 “Weihnachtliche” Clowns |
 Und auch Barbie darf nicht fehlen |
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