Heet and Eat

Geschrieben am 18. November 2012 von

Was kann man da wohl lernen?

Das amerikanische Essen hat in Deutschland keinen guten Ruf und das leider nicht zu unrecht, wie wir schon bei unserem ersten Gang in den Supermarkt feststellen müssen. Obst ist bis auf Bananen wahnsinnig teuer und Cola gibt es oft günstiger als Wasser zu kaufen. Essen gehen war in Chinatown in New York noch günstig, ansonsten ist das Kalorien/Dollar-Verhältnis eigentlich nur in Fastfoodketten akzeptabel. Was macht also der Tourenradler mit Sinn für ausgewogene Ernährung und mit schmalem Geldbeutel? – Er improvisiert:

Zu unserer Campingausrüstung gehört nicht nur ein Zelt, das bei dieser Tour im November nicht ausgepackt wird, sondern auch ein HighTech-Spirituskocher, den man ja durchaus auch auf den asphaltierten Parkplätzen vor den Motelzimmern verwenden kann. Es ruft zwar einige erstaunt-mitleidige Blicke hervor, wenn Albrecht in der Dunkelheit vor der Tür hockt und darauf wartet, dass das Essen heiß wird, aber es macht uns unabhängig von Restaurants und erspart uns die Mühe Abends noch einmal auszugehen.

Ein neugieriger Besucher

Da wir mit der Suche nach Spiritus in Tankstellen und Baumärkten nicht erfolgreich sind, greifen wir bald auf Heet zurück, dass in einschlägigen Foren im Internet empfohlen wird. Heet ist ein Frostschutzmittel, dass als Zusatz in den Tank geschüttet wird und somit an jeder Tankstelle verkauft wird. Es ist genauso ein Alkohol wie Spiritus, nur leider Methanol statt Ethanol, also nicht als Speisezusatz zu empfehlen. Trotz der Zusatzstoffe, die beim Verbrennen etwas merkwürdig riechen, heizt es gut ein und so kann Albrecht weiterhin lecker kochen.

In manchen Motels steht auch eine Mikrowelle im Zimmer, mit der man sich das Dosenessen, das wir in der Regel kaufen, theoretisch in fünf Minuten heiß machen könnte. Die verlockend kurze Kochzeit beflügelt unsere Phantasie, das fehlende Mikrowellengeschirr anderweitig zu ersetzen.

Am Ende sind wir immer satt geworden, auch wenn Kartoffeln aus der Dose und Wiener Würstchen etwas anders geschmeckt haben als erwartet und auch Experimente mit „refried beans“ und „corned beef“ nicht überzeugen konnten. Meistens sind es dann doch die guten alten Nudeln mit Tomatensoße gewesen, die uns die nötige Kraft für eine weitere Etappe gaben.

Unser Abendessen

Ernährungskarussell