Tim Hortons

Geschrieben am 10. Mai 2013 von

Heute wollen wir etwas ganz Besonderes vorstellen. Etwas, das uns völlig unbekannt war, bevor wir nach Kanada gekommen sind, hier aber so zum Alltag gehört wie in Deutschland die Pommesbude: Tim Hortons. Der Name an sich ist noch nicht sehr aussagekräftig. Deshalb haben wir auch fast zwei Monate gebraucht, bis wir das rote Logo, das einem quasi an jeder Ecke entgegenleuchtet, ernst genommen haben. Zuerst sind uns die Leute mit Tim Hortons-Papp-Kaffeebechern in der Hand aufgefallen. Sie saßen damit in der U-Bahn, spazierten mit ihnen die Straße entlang, gingen damit einkaufen und fuhren mit ihnen Auto. Als uns dann unser indischer Freund ständig zu Tim Hortons in der Tankstelle um die Ecke eingelud, die gute Qualität des Kaffees dort anpries, der Priester in seiner Predigt Vergleiche mit Tim Hortons anstellte und bei mir auch auf Arbeit die Leute früh morgens mit einem Tim Hortons-Papp-Kaffeebecher ankamen, begannen wir, diese Restaurantkette ernst zu nehmen.


Es handelt sich schlicht um die am weitesten verbreitete Kaffee-Donut-Schnellrestaurantkette in Kanada. An jeder Straßenecke befindet sich so ein Restaurant. Den Kanadiern ist diese Kette so wichtig, dass sie sogar eine Tim Hortons-Filiale mit ihren Truppen nach Afghanistan geschickt haben (2006 – 2011 Militärstützpunkt in Kandahar).

Tim Hortons Becher

Tim Hortons-Papp-Kaffeebecher

Als wir das erste mal einen Pappbecher-Kaffee trinken wollen, sind wir erst einmal mit dem Angebot überfordert. Neben dem normalen Kaffee, Espresso und Cappuccino gibt es zahlreiche andere Kaffee-Sorten und allerlei verschiedene Donuts. Natürlich geben uns die Mitarbeiter nicht besonders viel Zeit, erst einmal das Angebot zu studieren, sondern wollen gleich mit der Bestellung loslegen. So entscheide ich mich für einen Kaffeemokka, weil der eine schöne Sahnekrone mit Schokoladestreifen hat, denke ich. Nach dem ersten Schluck merke ich aber, dass es keine Sahnekrone ist, sondern eher eine Art Schlagkreme mit richtig viel Zucker drin. Der Kaffee selber ist ein Kaffee-Schokoladen-Zucker-Heißgetränk. Da ich etwas ganz anderes erwartet habe, bin ich erst einmal enttäuscht. Sabine geht es mit ihrem Kaffee-Machiato-Zucker-Heißgetränk ähnlich. Nach und nach haben wir uns aber an den Geschmack und vor allem den Zuckergehalt gewöhnt und finden so langsam gefallen an Tim Hortons. Was gibt es Besseres nach einer aufregenden aber auch anstrengenden Hundeschlittenfahrt oder Fahrradtour, als sich einen richtigen Zuckerschock gelöst in Kaffee zu verabreichen. Dazu ein Donut (vergleichbar mit Pfannkuchen, Berliner) und ein Sandwich und schon ist jeder Hunger gestillt.

Inzwischen gehen wir zwar nicht regelmäßig, aber immer, wenn es sich anbietet, zu Tim Hortons. Eine Sache, an die wir uns aber immer noch nicht gewöhnt haben, ist der Müll. In allen Schnellrestaurant wird ausschließlich Wegwerfgeschirr verwendet, auch wenn man das Essen oder das Getränk im Restaurant verspeisen möchte.