Albrecht und Sabine reisen » Zug http://www.aus-reisen.de Ohne Flugzeug nach Kanada und um die Welt Tue, 24 Dec 2013 10:36:56 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 Heimfahrt http://www.aus-reisen.de/2013/12/heimfahrt/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=heimfahrt http://www.aus-reisen.de/2013/12/heimfahrt/#comments Mon, 23 Dec 2013 20:32:52 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3608 Weiterlesen »]]> Ein letztes Mal klingelt unser Wecker in aller Frühe, um uns für den allerletzten Tag unserer Reise zu wecken. Von Kopenhagen ist es nur noch eine Tagesreise bis zu meiner Heimatstadt Brilon und wir sind schon gespannt darauf, wie Deutschland nach so vielen Monaten auf uns wirkt.

07:44 Uhr sollte unser ICE in Kopenhagen abfahren, jetzt wird 09:01 Uhr angezeigt.

Um 07:44 Uhr sollte unser ICE in Kopenhagen abfahren, jetzt wird er für 09:01 Uhr erwartet.

Erst einmal stehen wir jedoch anderthalb Stunden in der Kälte auf dem Kopenhagener Hauptbahnhof, weil unser ICE Verspätung hat. Zitat Lautsprecherdurchsage: “Ich kann zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, wann der Zug kommt. Es gibt einen Defekt.” Wenig später kommt dann die Durchsage, dass “Techniker an dem Defekt arbeiten”. Die Anzeige für die Ankunftszeit des Zuges springt im Viertelstundentakt hoch und unsere Füße werden langsam immer kälter. Schließlich kommt unser Zug aber doch noch und so steigen wir erleichtert ein.

Etwa eine Stunde fahren wir durch flache Felder mit Wintergetreide und spärlich belaubten Bäumen. Noch sind wir in Dänemark, aber bald wird der gesamte Zug auf eine Fähre fahren, die uns dann auf die deutsche Ostseeinsel Fehmarn übersetzen soll. Allerdings fährt unser Zug heute nicht auf die Fähre, wie wir kurze Zeit später über eine Durchsage im Zug erfahren. Stattdessen warten wir im letzten Bahnhof vor der Fähre eine halbe Stunde auf den nachfolgenden ICE, in den wir dann alle umsteigen. Jetzt haben wir schon zwei Stunden Verspätung.

Der ICE steht im Bauch der Fähre von Dänemark nach Deutschland

Der ICE steht im Bauch der Fähre von Dänemark nach Deutschland

Langsam rollt unser Zug auf die Fähre und dann verlassen wir Dänemark. Nur vierzig Minuten dauert es, dann erreichen wir Fehmarn. Die Luke auf der anderen Seite der Fähre geht auf und wir rollen langsam weiter in Richtung Brilon. Allerdings nicht lange. Kaum dass er die Fähre verlassen hat, stoppt der Zug auch schon wieder und wir stehen ein weiteres Mal auf den Schienen herum. Nach einer Durchsage, dass der Bordcomputer Probleme macht, wird der Zug komplett herunter gefahren und neu gestartet. Das scheint den Fehler zu beheben und so geht unsere Fahrt mit zweieinhalb Stunden Verspätung weiter.

Jetzt sind wir also wieder in Deutschland und wir müssen uns erst einmal daran gewöhnen, dass alle Menschen um uns herum Deutsch sprechen. Der Kaffeeverkäufer, unsere Mitreisenden und natürlich auch der Schaffner. Zum Glück fragt Letzterer gleich nach den Fahrkarten, sodass wir gar nicht erst in Versuchung kommen, ihn auf Englisch anzusprechen. Als wir schließlich am Hamburger Hauptbahnhof ankommen, gebe ich dann zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine Bestellung auf Deutsch auf und es hört sich für mich ganz fremd an.

Nach 399 Tagen auf Reise und 48.341 km kommen wir wieder zu Hause an

Nach 399 Tagen auf Reise und 48.341 km kommen wir wieder zu Hause an

Von Hamburg geht es weiter mit einem ICE nach Kassel. Auch dieser Zug hat so seine Probleme mit dem Losfahren. Eine Tür geht nicht zu und der Lokführer muss erst ganz an das Ende des Zuges laufen, um sie per Hand zuzuschließen. Bis er wieder nach vorne gelaufen ist und losfahren kann, haben wir die nächste Viertelstunde Verspätung. Das wäre nun eigentlich nicht so schlimm, aber als wir in Kassel ankommen, ist der Anschlusszug schon abgefahren. Am Informationsschalter erfahren wir dann, dass die nächste Verbindung nach Brilon erst in zwei Stunden fährt. Und das so kurz vor dem Ziel! Zum Glück fährt eine halbe Stunde später ein anderer Zug nach Korbach, einer Stadt in der Nähe von Brilon. Von dort holen uns unsere Eltern mit dem Auto ab. Alles in allem kommen wir vier Stunden später an, als geplant.

Wir werden natürlich herzlich begrüßt und sind froh, endlich angekommen zu sein. Deutschland wirkt eigentlich nicht so anders, als Schweden oder Dänemark, aber es ist schön, wieder die bekannten Gesichter zu sehen und in eine vertraute Umgebung zurückzukehren. Die größte Überraschung erwartet uns aber, als wir nach einem langen Abend mit vielen Gesprächen schließlich in unser Zimmer gehen. Ein riesiger Präsentkorb steht dort auf dem Tisch, mit all den Dingen, die wir so lange nicht genießen konnten: Ein Glas Gurken, eine Packung Fleischsalat, Gummibärchen, Leipziger Lerchen und noch vieles mehr.

Was für ein willkommens Geschenk. Ein Präsentkorb mit all den Dingen, die wir auf der Reise vermisst haben.

Was für ein Willkommensgeschenk. Ein Präsentkorb mit all den Dingen, die wir auf der Reise vermisst haben.

Nach 399 Tagen und 48.341 km haben wir unsere Reise am 15. November 2013 beendet. Dies ist nun auch der letzte Artikel darüber auf unserem Blog. Wir hoffen es hat Euch gefallen, unsere Abenteuer mitzuverfolgen und danken allen unseren Lesern für die vielen Kommentare, guten Wünsche und Grüße. Wir wünschen Euch frohe und besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!

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Nordische Metropolen http://www.aus-reisen.de/2013/12/nordische-metropolen/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=nordische-metropolen http://www.aus-reisen.de/2013/12/nordische-metropolen/#comments Sun, 15 Dec 2013 21:02:33 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3584 Weiterlesen »]]> Die Altstadt von Tallinn

Die Altstadt von Tallinn

Den Abschluss unserer Weltreise bilden die nordeuropäischen Hauptstädte rund um die Ostsee. Unseren ersten Stopp legen wir in Tallinn ein, der Hauptstadt von Estland. Sie entpuppt sich als eine beschauliche, mittelalterliche Hansestadt, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint. Zwischen altertümlichen Häusern mit Treppenfassaden und Kalksteinwänden bummeln wir durch die verschlungenen Gassen. Immer wieder treffen wir auf Buden, an denen Verkäufer in mittelalterlichen Kostümen stehen und Süßigkeiten oder Andenken verkaufen. Dazwischen bieten Andenkenläden in großen Auslagen Schmuckstücke aus Bernstein an. Entlang der gut erhaltenen Stadtmauer mit ihren Wehrtürmen gehen wir hinauf in die Oberstadt. Dort befindet sich das alte Königsschloss, das heute Sitz der estnischen Regierung ist. Gleich gegenüber steht eine russisch-orthodoxe Kirche, die an den russischen Einfluss in diesem Land erinnert, das immer wieder Austragungsort von Grenzstreitigkeiten europäischer Großmächte wie Schweden, Dänemark, Deutschland und Russland war.

Nach anderthalb Tagen verabschieden wir uns von Tallinn und besteigen eine Fähre, die uns nach Helsinki bringt. Hier legen wir nur einen kurzen Zwischenstopp ein. Wir kommen am späten Vormittag an, bummeln an der russisch-orthodoxen Uspenski-Kathedrale vorbei zum Südhafen und von dort weiter zum evangelisch-lutherischen Dom. An der Vielfalt der Religionen zeigt sich die Geschichte des Landes, die vom Kampf zwischen Russland und Schweden um die Vorherrschaft in diesem Teil Europas geprägt ist. Auch heute noch ist Schwedisch eine der offiziellen Amtssprachen in Finnland, und es gibt eine Minderheit, deren Muttersprache Schwedisch ist. Da Finnisch und Schwedisch aber sehr verschieden sind, läuft die Verständigung zwischen den beiden Bevölkerungsgruppen in der Regel auf Englisch ab. Für uns ist das nur vorteilhaft, denn so kommen wir, auch ohne Finnisch oder Schwedisch zu sprechen, wunderbar zurecht. Wir bummeln noch ein bisschen weiter durch die nicht allzu belebten Straßen und kehren dann zum Fähranleger zurück. Mit der Nachtfähre geht es weiter nach Stockholm.

Nachmittagsspaziergang in Stockholm

Nachmittagsspaziergang in Stockholm

Für Stockholm nehmen wir uns wieder etwas mehr Zeit. Auch hier gibt es eine mittelalterliche Altstadt zu entdecken, und wir genießen einfach das Flair in den vielen kleinen Gässchen inmitten der bunten Häuschen. Ein weiteres Highlight ist das Nobelmuseum mit Beschreibungen verschiedener Nobelpreisträger. Am nächsten Tag schauen wir uns noch den Königspalast und die Wachablösung an. Danach laufen wir am Wasser entlang und betrachten die vielen Segelboote, die hier vor Anker liegen.

Unser letzter Stopp auf unserer Reise heißt Kopenhagen. Hier verbringen wir nur einen Abend, nehmen uns aber fest vor, einmal wieder zu kommen. Denn auch diese Stadt macht mit einer netten Altstadt und vielen Fahrradwegen einen sehr einladenden Eindruck.

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Von Peking nach Moskau – Teil 4 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-4/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=von-peking-nach-moskau-teil-4 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-4/#comments Sat, 30 Nov 2013 18:06:40 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3528 Weiterlesen »]]> Wir fahren durch endlose Birkenwälder

Stundenlang fahren wir durch endlose Birkenwälder

Es ist der vorletzte Tag unserer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Inzwischen haben wir uns an die tägliche Routine gewöhnt. Aufwachen im Zug, Waschen in der engen Waschzelle mit einem tröpfelnden Duschkopf, der am Waschbecken hängt, Frühstück im Abteil und dann aus dem Fenster schauen. Mittags gibt es Instant-Nudeln mit heißem Wasser aus dem Samowar und für einen kleinen Snack am Abend gehen wir ins Bordrestaurant. Auch an diesem Morgen öffnen wir wie gewohnt die Jalousie von unserem Abteilfenster und blicken auf – Überraschung! – Birken. Seit wir den Baikalsee passiert haben, fahren wir durch flaches Grasland und nicht enden wollende Birkenwälder. Auch heute Nacht hat sich die Landschaft kein bisschen geändert.

Auf vielen russischen Bahnhöfen gibt es kleine Kioske bei deinen man das wichtigste Kaufen kann

Auf vielen russischen Bahnhöfen gibt es kleine Kioske, an denen man das Wichtigste einkaufen kann

Langsam fangen wir an, uns zu langweilen und so finden wir in unserem Russland-Reiseführer und besonders in dem darin enthaltenen russischen Wörterbuch eine willkommene und nützliche Abwechslung. Schließlich müssen wir uns doch an den kleinen Kiosken auf den Bahnsteigen, an denen wir während unserer Stopps immer wieder einkaufen, wenigstens grundlegend verständigen können. Unsere neu erworbenen Kenntnisse probieren wir bei der nächsten Gelegenheit in Nowosibirsk aus. Ich sage: „Chleb“ und bekomme ein Brot. Ich sage: „Pepsi“ und bekomme eine Flasche Cola. Ich sage: „Piwo“ und bekomme eine unverständliche Antwort. Erst als die Verkäuferin anfängt, Zahlen aufzusagen, verstehe ich, was sie möchte. Ich sage: „odin“, also “eins” und bekomme eine Flasche Bier.

 Die nächste große Stadt ist schon Jekaterinburg und mit ihr erreichen wir unseren letzten Halt in Asien. Nicht weit hinter der Stadt steht ein Obelisk, der die Grenze zwischen Asien und Europa markiert. Er ist etwas unscheinbar, aber für uns ist er ein weiteres Symbol, dass wir uns dem Ende unserer Reise nähern. Langsam mischen sich Tannen unter die Birken und aus dem flachen Land wird ein Mittelgebirge, das Ural. Wir hätten es uns etwas beeindruckender vorgestellt, aber an dieser Stelle ist es anscheinend recht flach. Es macht ja auch Sinn, eine Eisenbahnstrecke nicht durchs Hochgebirge zu bauen. Als wir die bewaldeten Berge sehen, zwischen denen sich immer wieder kleine Dörfer tummeln, fühlen wir uns fast schon wie in Deutschland.

In Moskau angekommen

In Moskau angekommen

Moskau hat 9 Hauptbahnhöfe, wir kommen am Bahnhof Yaroslavsky an

Moskau begrüßt uns mit trübem Nieselregen

Vom Ural aus sind es nur noch eine Nacht und ein halber Tag, bis wir in Moskau ankommen. Das erste Zeichen, dass wir uns der Hauptstadt nähern, sind die immer häufiger werdenden Dörfer. Wir genießen noch ein letztes Instant-Nudel-Mittagessen im Zug und dann fahren wir auch schon in den moskauer Bahnhof ein. Im grauen Nieselregen der Metropole stehen wir etwas verlassen da und realisieren nur langsam, dass unsere Zugfahrt beendet ist. Wir werfen noch einen letzten Blick auf den Zug, bevor wir uns in das hektische Treiben am Bahnhof stürzen und uns der neuen Herausforderung stellen, in dem U-Bahn-System mit rein kyrillischen Buchstaben unseren Weg zum Hostel zu finden.

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Von Peking nach Moskau – Teil 3 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=von-peking-nach-moskau-teil-3 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-3/#comments Wed, 27 Nov 2013 22:17:28 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3526 Weiterlesen »]]> Als wir morgens aufwachen blicken wir auf eine weite Steppenlandschaft

Als wir morgens aufwachen, blicken wir auf eine weite Steppenlandschaft

Eine scharfe Bremsung holt uns aus dem Land der Träume. Es dauert ein paar Minuten, bis wir realisieren, wo wir uns befinden. Wir haben unsere erste Nacht in dem Zug verbracht, der uns von Peking nach Moskau fahren wird. Als wir aus dem Fenster schauen, blicken wir auf eine weite Steppenlandschaft: Die Mongolei. Trocken und staubig erstreckt sich das Grasland bis zum Horizont. Wir sehen Jurten und Pferde an unserem Fenster vorbei ziehen und langsam geht das Land in sanfte Hügel über. Ein Höhepunkt ist die Durchfahrt durch Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei. Im Zentrum reihen sich wenig ansehnliche Betonbauten aneinander, aber am Stadtrand stehen auch viele Jurten und kleinere Häuschen, die einen freundlicheren Eindruck machen. Die Dächer der Häuser strahlen in kräftigen Farben. Blau, grün, rot und gelb leuchtet es uns entgegen. Manchmal ist auch hellblau oder violett dazwischen. Vielleicht ist dies der Versuch der Bewohner, ein bisschen Farbe in ihre ansonsten farblose Welt zu bringen.

Als wir zum Abendessen gehen, überrascht uns das mongolische Bordrestaurant, das gestern Abend an der Grenze an unseren Zug angekoppelt wurde. Es ist sehr hübsch eingerichtet, mit verzierter Decke, einem Pferdebild über der Tür und traditionellen Gegenständen an der Wand. Da schmeckt uns das Essen gleich doppelt so gut, auch wenn wir jetzt dafür zahlen müssen (anscheinend war das kostenlose Essen von gestern eine rein chinesische Serviceleistung).

Wir fahren direkt am Beikalsee entlang

Wir fahren direkt am Baikalsee entlang

Am nächsten Morgen erwartet uns ein weiteres Highlight dieser Tour. Unser Zug fährt um die Südspitze des Baikalsees herum. Gestern Abend noch haben wir die russische Grenze überquert und fahren jetzt durch Sibirien. Allerdings gehen Zuguhren und  Fahrpläne in ganz Russland nach Moskauer Zeit, die mit der Pekinger Zeit um vier Stunden versetzt ist. Das heißt, dass so weit im Osten, wie wir uns befinden, die Sonne um halb vier morgens aufgeht und um halb zwei nachmittags wieder untergeht. Wir entscheiden uns aber, unseren Tagesablauf nach der Sonne zu richten, denn schließlich wollen wir ja das Tageslicht nutzen, um die Landschaft zu betrachten. Außerdem sind unsere Körper eh noch auf die Pekinger Zeit eingestellt und so ist es kein Problem für uns, um sechs Uhr morgens (also in Peking um zehn) am Zugfenster zu stehen und hinaus auf das glitzernde Wasser des Baikalsees zu blicken. Das Wasser ist glasklar, der Himmel ist wolkenlos blau und am Horizont sehen wir schneebedeckte Berge. Ein schönes Bild. Das Gras am Ufer ist von Raureif überzogen, es liegt Schnee auf den Feldern und viele der Pfützen und Zuläufe des Sees sind bereits zugefroren. Im Zug selbst ist es aber dank der Kohleheizung mollig warm.

In Irkutsk haben wir 30 min Aufenthalt, Zeit genug Wasser und Brot zu kaufen

Am Bahnhof von Irkutsk

Einen halben Tag dauert es, bis wir das Südufer des Baikalsees umfahren haben, dann halten wir in Irkutsk. Dies ist die größte Stadt hier in Sibirien und die erste Möglichkeit für uns, russischen Boden zu betreten. Wir steigen aus und geben gleich die ersten Rubel an einem Kiosk für Brot und Wasser aus.

Den Rest des Tages fahren wir durch Birken- und Tannenwälder, in denen immer wieder kleine Siedlungen und Städte auftauchen. Es erstaunt uns, dass die Gegend so besiedelt ist, wo doch Sibirien in Deutschland eher der Inbegriff von menschenleerer Tundra ist. Die Häuser wirken liebevoll gepflegt und sind teilweise sogar recht modern. Am Abend gehen wir wieder ins Bordrestaurant, das jetzt russisch ist. Die Speisen sind schon wieder sehr europäisch (Hering und Bratkartoffeln) und so denken wir daran, dass unsere Reise sich dem Ende zuneigt und wir in zwei Wochen wieder in Deutschland sein wollen.

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Von Peking nach Moskau – Teil 2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=von-peking-nach-moskau-teil-2 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-2/#comments Sat, 23 Nov 2013 23:06:32 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3510 Weiterlesen »]]> Wir sitzen in einem Abteil des Peking-Moskau-Express und schauen aus dem Fenster. Heute Morgen sind wir in aller Frühe in Peking losgefahren und mussten erst unsere anfängliche Enttäuschung über die doch recht betagten Wagen überwinden. Inzwischen haben wir uns aber mit dem Zug angefreundet. Wir haben im Bord-Restaurant kostenlos Mittag gegessen, den Samowar ausprobiert und die Betten bezogen. Jetzt beobachten wir, wie die Schatten der vorbeihuschenden Häuser immer länger werden. Bevor wir uns aber das erste Mal schlafen legen, wird noch einiges passieren.

Wir fahren an trostlosen wirkenden Dörfern vorbei

Immer wieder tauchen Dörfer und Ansiedlungen auf

Wir fahren noch lange durch die immer gleiche graubraune Lehmlandschaft. Sie wirkt verlassen und trostlos, aber immer wieder tauchen darin kleine Dörfer und Ansiedlungen auf. Manchmal bestehen sie aus Häusern, die mit Lehmziegeln gebaut sind und sich kaum von der Umgebung abheben, dann wieder sehen wir moderne Reihenhaussiedlungen: Zehn Häuser nebeneinander, in acht schnurgeraden Reihen und alle sehen sie gleich aus! Hin und wieder ragt auch ein Hochhaus, Marke Plattenbau. aus diesen Reihen hervor.

Am Abend kommen wir dann in Erlian an, der letzten Stadt vor der Grenze zur Mongolei. Hier werden noch einmal unsere chinesischen Visa für die Ausreise abgestempelt und dann fahren wir in eine große Werkhalle ein, in der unser Zug für das mongolische Schienennetz umgespurt wird. Wir können dabei einfach in unserem Abteil sitzen bleiben, während die Arbeiter unter uns die Räder abändern.

Wir betrachten noch durch das Fenster die vielen Fahrgestelle, die an der Wand der Werkhalle aufgestellt sind, als es plötzlich einen unglaublichen Knall gibt und der ganze Waggon und wir mit ihm durchgeschüttelt werden. Das wiederholt sich noch ein paar Mal und so gehen wir neugierig hinaus auf den Gang um besser zu sehen, was passiert. Wir sehen gerade noch, wie sich nach einem erneuten Knall der nächste Waggon von unserem löst und ein paar Meter entfernt stehen bleibt. Ein Arbeiter legt einen dicken Hammer quer auf die Schiene vor das Rad und verhindert so, dass es weiter rollt. Nachdem der Waggon so gesichert ist, werden elektrischen Hebebühnen angeworfen, die von der Seite unter den Waggon greifen und ihn ganz langsam anheben. Auch unser Waggon wird kurze Zeit später angehoben, aber wir merken es kaum, so langsam geht das alles voran. Plötzlich schweben wir aber anderthalb Meter über dem Boden und die Drehgestelle, die auf den Schienen stehen geblieben sind, können von einem Stahlseil einfach unter uns weggerollt werden. Gleich darauf kommen auch schon die neuen Räder angerollt und die Waggons werden darauf abgesenkt. Unter lautem Knallen und großem Gerüttel werden die Waggons dann verbunden und unsere Fahrt kann nach nur zwei Stunden auf breiteren Schienen weitergehen.

Wir sind in der Mongolei angekommen und warten das der Zug endlich weiterfährt

Wir sind in der Mongolei angekommen und warten darauf, dass der Zug endlich weiterfährt

Es ist jetzt schon bald um eins und wir sind müde, weil wir in der letzten Nacht nur vier Stunden geschlafen haben. Aber noch sind wir nicht in die Mongolei eingereist. Das heißt, dass wir noch die dortigen Grenzkontrollen abwarten müssen, bevor wir schlafen gehen können. Da sind wir ganz froh, dass der Zug bald wieder anhält. Die Grenzbeamtin kommt in unser Abteil, salutiert und fragt nach den Pässen, die wir ihr aushändigen. Wir sind etwas nervös, weil wir kein Visum beantragt haben. Vor zwei Monaten haben sich die Einreisebestimmungen für Deutsche in die Mongolei geändert, sodass unser Reisepass eigentlich ausreichen sollte, aber ob die Beamten das auch wissen? Sie schaut sich die Pässe nur kurz an und verschwindet dann mit ihnen. Soweit so gut, jetzt heißt es warten. Und wir warten lange. Eine Stunde steht unser Zug auf dem Bahnhof und wartet. Zwischendrin kommt ein Kohlewagen vorbei, der uns mit Kohle beliefert. Die Heizung und auch der Samowar, der im Gang steht, werden nämlich mit einem echten Kohlefeuer betrieben. Jedes Mal, wenn der Schaffner neu auflegt, riecht es im ganzen Waggon danach.

Müde starren wir aus dem Fenster auf den verlassenen Bahnhof und das beleuchtete Bahnhofsgebäude. Es wirkt schon ganz anders als in China, die vielen Erker und Verzierungen und die flachen Dächer unterscheiden sich deutlich von dem, was wir in China und in Südkorea kennen gelernt haben.

Dann kommt endlich die Beamtin zurück und händigt uns unsere Pässe ohne weitere Fragen aus. Wir haben jetzt einen weiteren Stempel in unseren Reisepässen und können uns beruhigt schlafen legen. Beim gleichmäßigen Rattern des Zuges, der jetzt durch die Weiten der mongolischen Steppe fährt, versinken wir bald in einen tiefen Schlaf.

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Von Peking nach Moskau – Teil 1 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-1/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=von-peking-nach-moskau-teil-1 http://www.aus-reisen.de/2013/11/von-peking-nach-moskau-teil-1/#comments Thu, 21 Nov 2013 22:14:04 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=3491 Weiterlesen »]]> Peking Hauptbahnhof

Morgens am Pekinger Hauptbahnhof

Sechs Tage wollen wir mit der transmongolischen und der transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau fahren. Dafür haben wir uns gut eingedeckt mit Cola, Tee und Instant-Nudeln, damit wir nicht so oft im teuren Bordrestaurant essen müssen und auch von den Händlern am Bahnhof unabhängig sind. So stehen wir wieder einmal um vier Uhr morgens auf und begeben uns im frühmorgendlichen Peking, in dem sogar die U-Bahn noch fast leer ist, zum Pekinger Hauptbahnhof. Dort ist schon sehr viel mehr los und wir sind froh, dass wir genügend Zeit haben, unseren Zug zu suchen und zu finden.

Als wir in den Zug einsteigen sind wir erstmal etwas enttäuscht. Zwar haben wir ein eigenes Abteil für uns zu zweit, aber für 785 € pro Person für die Tickets, hätten wir uns doch etwas weichere Betten und etwas mehr Stauraum für unser Gepäck gewünscht. Die Entdeckung, dass das Licht nur noch ansatzweise funktioniert und dass die Steckdose keinen Strom hat, hellt unsere Stimmung nicht gerade auf. Auch die Zugtoilette, mit einem Plumpsklo auf die Schienen und einem Wasserhahn, der beinahe abfällt, wenn man an ihm dreht, ist nicht gerade das, was wir auf einer sechs Tage langen Zugfahrt gebrauchen können.

Doch dann fährt der Zug erst einmal ab und wir nehmen Abschied von Peking. Eine halbe Stunde brauchen wir, bevor wir die Großstadt mit den Hochhäusern und den vielen Straßen hinter uns lassen. Dann fahren wir durch ein Gebirge, in dem sich Tunnel mit tiefen Tälern und Seen abwechseln. Alles ist aber sehr trocken und staubig. Die Berge sind nur mit ein paar Büschen bewachsen, die braun und lehmig ein trostloses Leben fristen.

Während wir noch aus dem Fenster schauen kommt der Schaffner vorbei, bringt uns heißes Wasser aus dem Samowar, zeigt uns, dass die Steckdose jetzt funktioniert und händigt uns Gutscheine für das Bordrestaurant aus. Wir wundern uns zwar etwas, weil wir gar nicht wussten, dass Essen mit im Preis inbegriffen ist, aber wir gehen zur angegebenen Zeit ins Bordrestaurant. Und tatsächlich bekommen wir dort kostenlos ein leckeres Mittagessen. Ganz nebenbei lernen wir auch noch einige weitere Mitreisende kennen.

Große Mauer

Vom Zug aus können wir sogar die chinesische Mauer sehen

Als wir zurück zu unserem Abteil gehen, hat die Landschaft sich wieder geändert. Wir fahren jetzt durch flaches, lehmiges Land, auf dem vereinzelt Bäume und Sträucher stehen. Am Horizont können wir Berge erkennen. Und auf den Bergkämmen? Da sehen wir die chinesische Mauer, die in diesem Abschnitt zwar nur aus Lehm besteht, aber dennoch mit ihren Türmen und Treppen deutlich zu sehen ist. Das söhnt uns mit dem Zug ein wenig aus und so freuen wir uns auf die Dinge, die noch kommen werden.

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Große Pläne http://www.aus-reisen.de/2013/06/grose-plane/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=grose-plane http://www.aus-reisen.de/2013/06/grose-plane/#comments Fri, 07 Jun 2013 20:52:39 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1025 Weiterlesen »]]> 7 Monate sind vorbei. 7 Monate des Lebens in Toronto. 7 Monate des Arbeitens und 7 Monate des Weiterreise-Vorbereitens. Wir werden Toronto verlassen und weiter durch Kanada und die Welt ziehen. Durch die Welt? Ja – wir haben uns überlegt, über Asien nach Deutschland zurückzureisen und bauen unsere Kanadareise so zu einer Weltreise aus. Die letzten 7 Monate haben wir nun damit zugebracht, verschiedene Reiserouten auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen. Dabei lag unser Augenmerk vor allem auf flugzeugfreien Strecken, also auf See- und Landwegen. Wir waren doch ganz schön überrascht, wie schnell eine Reiseroute unmöglich wird, weil irgendwelche politischen Feindseligkeiten zwischen benachbarten Ländern existieren. So ist es praktisch unmöglich von China direkt nach Indien zu reisen, weil sich die Länder in ihren Landesgrenzen nicht einig sind. Um von China nach Indien zu reisen, muss man einen Umweg über Tibet und Nepal nehmen. Für Indien wiederum, erschlägt einen das Auswärtige Amt mit seitenlangen Indien-Reisewarnung und in Pakistan sieht es auch nicht viel besser aus. Vom Iran ist es, entgegen aller Erwartungen, recht einfach möglich, über die Türkei nach Europa zu reisen.

Insgesamt erschien uns diese Reiseroute zu unsicher und außerdem hätten wir für fast jedes Land ein Visum, Sondergenehmigungen und Scheinreisegruppen beantragen oder organisieren müssen. Es gibt aber noch eine andere, einfachere Reiseroute. Direkt von China nach Russland und über Sibirien nach Europa. Da wir weder Lust auf hautnahes Erleben von Konflikten haben, noch tausend Sicherheits-Reise-Warnungen beachten möchten und auch keine Lust haben, tausend verschiedene Visa zu beantragen, haben wir uns für diese Route über Sibirien entschieden. Insgesamt brauchen wir für die Route nur ein Chinavisum und ein Russlandvisum. Alle anderen Länder sind visafrei.

Ein Russlandvisum zu beantragen ist allerdings auch nicht ganz einfach. So muss man eine Einladung und eine Reisebestätigung von einem zertifizierten Russlandreiseunternehmen erkaufen, für das man auf den Tag genau angeben muss, wann man wo ist und in welchem Hotel man übernachten möchte. Da wir erst in 5 Monaten nach Russland reisen möchten, ist es natürlich schwer zu sagen, was wir wann unternehmen. Aber da hilft der Hinweis des Reiseveranstalters „Wenn die Reisepläne nicht genau feststehen, bitte eine ungefähre Reiseroute annehmen“. So füllen wir alle nötigen Formulare aus und schon bekommen wir die Einladung und eine Reisebestätigung über unsere Zwei-Personen-Reisegruppe auf russisch zugeschickt. Mit all diesen Papieren genehmigt uns das russische Konsulat in Toronto das Visum ohne weitere Fragen. Ein Chinavisum werden wir in Vancouver beantragen, weil es nach der Ausstellung nur 3 Monate lang zur Einreise berechtigt.

Die "Rückreiseroute"

Die “Rückreiseroute”

Aber wie sieht denn nun unsere Reiseroute aus? Bis Anfang August sind wir im Osten Kanadas unterwegs und werden danach mit dem Bus an die Westküste nach Vancouver fahren und den Westen erkunden. Dann geht es an der Kanadischen/US-Westküste entlang in den Süden (mit einem Abstecher in den Yellow-Stone-Nationalpark) bis nach San Francisco. Ende September fahren wir von dort mit einem Schiff nach Südkorea und nehmen die Fähre, um nach China (Qingdao) überzusetzen. Mit der legendären, transsibirischen Eisenbahn reisen wir Ende Oktober von Peking direkt nach Moskau. Wir haben uns dabei für die transmandschurische-transsibirsche Route entschieden und umfahren so die Mongolei. Von Moskau geht es dann über Sankt Petersburg, über das Baltikum und Polen zurück nach Deutschland. Geplant ist, dass wir dann Mitte-Ende November 2013 wieder in Deutschland eintreffen.

Nach all den Monaten der Planungen sind wir jetzt gespannt, wie unsere Pläne funktionieren. Und Ihr, liebe Leser, könnt euch weiterhin auf interessante Artikel freuen.

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Es schneit!…In Ottawa http://www.aus-reisen.de/2013/01/es-schneit-in-ottawa/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=es-schneit-in-ottawa http://www.aus-reisen.de/2013/01/es-schneit-in-ottawa/#comments Thu, 03 Jan 2013 05:08:55 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=448 Weiterlesen »]]> Wenn wir in Deutschland von unserem Reiseziel Kanada erzählten, hieß es immer wieder, wir sollten uns warme Sachen mitnehmen, damit wir den harten Winter dort überstehen. Wir stellten uns also auf kalte Temperaturen ein und freuten uns auf den Wintersport.

Zugfahrt nach Ottawa

Unser Zug ist in Ottawa eingefahren

Leider sehen wir bis Weihnachten keinen Schnee und die Temperaturen in Toronto sind wenig winterlich. Albrecht fährt fröhlich mit dem Fahrrad auf Arbeit und unsere Wintersachen bleiben in der Schublade. Am ersten Weihnachtstag werden sie jedoch plötzlich aus ihrer dunklen Ecke geholt und in einen großen Reiserucksack gepackt. Was ist passiert? – Wir haben uns entschlossen, dem Schnee hinterherzufahren und fünf Tage in Ottawa, der Hauptstadt Kandas, zu verbringen. Es liegt zwar nur etwas nördlicher als Toronto, aber laut Wetterbericht ist es großzügig mit Schnee bedeckt. Die kanadische Bahn macht am 25.12. ein unschlagbares Angebot von 25 Dollar/ Ticket (20 Euro) und so sitzen wir mittags im Zug und schauen auf die etwas eintönige Landschaft, die aber immer weißer wird.

Unsere Herberge für fünf Nächte

Unsere Herberge für fünf Nächte

Als wir aussteigen, schlägt uns eisige Kälte entgegen. Mit minus zwölf Grad haben wir fünfzehn Grad Temperaturunterschied zu Toronto und als wir im Hostel (Jugendherberge) ankommen, sind wir völlig durchgefroren. Zum Glück ist es dort gemütlich warm und es gibt kostenlos heißen Tee. Das Hostel, das in einem dreistöckigen Wohnhaus untergebracht ist, hat auch sonst noch so einiges zu bieten. Es gibt eine gut ausgestattete und vor allem saubere Küche und ein gemütliches Wohnzimmer mit Sofas, Büchern und Weihnachtsbaum. Das Highlight ist allerdings der Umzugskarton mit Schlittschuhen, die man sich kostenlos ausleihen kann. Untergebracht sind wir im 8-Bett-Zimmer mit unterschiedlicher Belegung und Schnarchlautstärke, was aber ab der zweiten Nacht kein Problem mehr ist, da wir vom vielen Herumlaufen so müde sind, dass wir auch neben einem Sägewerk einschlafen würden.

Natürlich probieren wir die Schlittschuhe aus. Eigentlich gibt es in Ottawa einen sehr bekannte Eisbahn auf dem Kanal, der die Stadt über 200 km mit dem Ontariosee, an dem auch Toronto liegt, verbindet. Leider ist diese noch nicht freigegeben, sodass wir auf eine Eislaufbahn vor dem Rathaus ausweichen, wo schon viele andere Menschen ihre Runden drehen. Auf dem zerkratzten Eis tut sich vor allem Albrecht mit seinen Künsten hervor.

Eislaufen Ottawa

Albrecht in Aktion

Langlaufski

Aber nicht zu schnell!

Am nächsten Tag steht ein Ausflug in die Winterlandschaft eines nahen Naturschutzparks, dem Gatineau Park, an. Obwohl der Haupteingang des Parks nur 15km von Ottawa entfernt ist, gibt es keine öffentlichen Verkehrsmittel dorthin. Da wir auch kein privates Auto auftreiben können, bleibt uns nichts anderes übrig, als für einen Tag ein Mietauto auszuleihen. Wir schlittern ganz schön auf den verschneiten Straßen, kommen aber unfallfrei im Park an, wo sich eine herrliche Schneelandschaft vor uns auftut. Wir leihen uns Langlaufskier aus und laufen über die frisch gelegten Loipen durch den Wald. Bald kehrt die Wärme in unsere Finger und Zehen, die bei den heutigen minus 12 Grad schon taub geworden sind, zurück. Vier Stunden haben wir Zeit, bevor wir die Skier zurück geben müssen und die nutzen wir gründlich aus, mühen uns an Steigungen ab, versuchen an den Abhängen Fahrt aufzunehmen und genießen den Schnee und die Weite des Parks. Auf der Rückfahrt wird unser ABS mehrmals gefordert, aber wir kommen heil zu einer Tankstelle, wo wir unseren Tank für 5 Dollar (4 Euro) wieder auffüllen und dann das Auto an der Verleihstation zurückgeben.

Als wir nach vier Tagen Schnee und Kälte im Zug zurückfahren, sind wir noch ganz erfüllt von unseren Erlebnissen. Wir nähern uns Toronto und der Schnee verschwindet nicht ganz. Auch hier hat es inzwischen etwas geschneit und so freuen wir uns auf viele, schneereiche Tage, an denen unsere Wintersachen Verwendung finden können.

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Der Bus mit unseren Fahrrädern auf der Nase

Das erste Mal seit langer Zeit stellen wir wieder den Wecker, weil wir den Bus nach Toronto nicht verpassen wollen. Mit Sack und Pack fahren wir morgens zur Bushaltestelle, wo wir unsere Fahrräder auf einen Ständer vorn am Bus festmachen können und unser Gepäck unten in die Gepäckfächer hinein tun. Wir sind etwas skeptisch, weil die Räder in den Ständer nur hineingestellt werden und nur von einem einzigen Klappbügel am Vorderrad festgehalten werden. Und wirklich schwanken unsere Fahrräder im später Fahrtwind bedrohlich hin und her, was wir durch die Frontscheibe bestens beobachten können. Aber erstaunlicherweise hält die Konstruktion. Über den Highway fahren wir fast anderthalb Stunden in Richtung Nord-Westen und können zwischendrin sogar schon einen Blick auf den Ontariosee erhaschen, an dessen Ufer Toronto liegt.

Der Zug nach Toronto

Bevor wir jedoch dort ankommen, müssen wir noch eine ganze Strecke mit dem Zug bewältigen. Als wir mit unseren Fahrrädern aus dem Fahrstuhl auf den Bahnsteig rollen, freuen wir uns über eine praktische Rampe, die den Einstieg in den Zug erleichtert. Sie bringt uns auf eine Ebene mit dem Boden des Zuges, der an dieser Stelle auch extra breite Türen hat, sodass wir die Fahrräder samt Gepäck problemlos in den Zug hineinrollen könnten. – Als wir aber genau dies tun wollen, teilt uns der Schaffner mit, dass dies nicht erlaubt sei (ist nur für Rollstuhlfahrer) und wir doch bitte die nächste Tür nehmen sollen. Na toll!

Geschafft! Wir sind im Zug.

An der nächsten Tür müssen wir die Fahrräder über zwei Stufen hochheben und außerdem noch das Gepäck abmachen, weil der Durchgang so schmal ist. Da wir ziemlich als letzte einsteigen wollten, dann noch zur nächsten Tür gehen mussten und jetzt noch zwei Fahrräder samt Gepäcktaschen verstauen müssen, halten wir den gesamten Zug auf. Der Schaffner sagt zweimal an, dass wir von den Türen weggehen sollen, weil sie zugehen und der Zug losfährt. Erst beim dritten Mal kann er dann tatsächlich losfahren, nachdem wir alles hinein gehievt haben und auch beide im Zug sind. Das Aussteigen am Hauptbahnhof in Toronto ist ähnlich stressig. Der Zug will gleich weiterfahren und wir bekommen gerade noch die letzte Packtasche von einem netten Fahrgast heraus gereicht, bevor die Türen auch schon wieder zugehen und der Zug abfährt.

Der Hauptbahnhof der größten Stadt Kanadas hat den gleichen Charme wie der Bahnhof in Zwickau. Es sind zwar einige Gleise vorhanden, aber wir sehen kaum Züge. Der Bahnsteig ist eine halbe Baustelle und die einzige weitere Person ist eine Arbeiterin in Warnweste. Sie schüttelt staunend den Kopf, als wir nacheinander mit dem Aufzug nach unten fahren und uns nicht zusammen hinein drängeln.

In der U-Bahn, die uns in den Norden Torontos bringt, ist da schon deutlich mehr los. Wir blockieren den halben Wagen mit unseren Fahrrädern, aber je weiter wir hinaus kommen um so leerer wird es und die Leute gucken nicht mehr ganz so genervt. Von der letzten Station müssen wir dann noch sechs Kilometer Rad fahren, bevor wir in unserer neuen Bleibe ankommen. Es ist eine Art WG, in der man Zimmer auch wochenweise buchen kann. Sie sind „möbliert“, was in unserem Fall heißt, dass ein Bett darin steht und zwei Stühle. Dafür ist die Gemeinschaftsküche mit einer Spülmaschine ausgestattet und wir haben eine Waschmaschine und einen Wäschetrockner zur Verfügung.

Auf die erfolgreiche Ankunft in Toronto, unserer ersten richtigen Work & Travel Station, gönnen wir uns am Abend eine Familienpizza (large size) bei Pizzahut. Zu unserer Bestellung meint die Kellnerin: „Maybe medium is enough for you two, large normally is for three or four people.“ (Eigentlich reicht die mittlere Größe für zwei Personen. Die Familienpizza ist normalerweise für drei bis vier Personen gedacht.) Worauf Albrecht nur entgegnet: „We are hungry!“ (Wir haben Hunger!). Und tatsächlich, es ist nichts übrig geblieben. Da wir fast den ganzen Tag vor Stress nichts getrunken haben, kommt uns das Angebot „free refill“, also kostenloses Nachfüllen, gerade recht. Wir nutzen es gründlich aus und trinken knapp 3 Liter Cola. So lassen wir den Abend gemütlich ausklingen und erholen uns von den Reisestrapazen.

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