Albrecht und Sabine reisen » Greyhound http://www.aus-reisen.de Ohne Flugzeug nach Kanada und um die Welt Tue, 24 Dec 2013 10:36:56 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.9.1 70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 4 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-4/#comments Wed, 16 Oct 2013 00:00:01 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1961 Weiterlesen »]]> Unser Ziel - Vancouver

Unser Ziel – Vancouver

Wir haben es fast geschafft. Am Ende der dritten Nacht sollten wir nach 4800 km in Vancouver ankommen. Bisher waren die Nächte nicht so aufregend – bisher!


Dienstag, 2.45 Uhr ⇨ 1.45 Uhr, Kamloops, British Columbia, Stunden im Bus: 63

Mitten in der Nacht reißt uns der Busfahrer aus dem Schlaf. Wir machen Pause und der Bus wird gesäubert, also müssen alle aussteigen. Das gleiche Spiel haben wir tagsüber schon ein paar Mal mitgemacht, aber um drei Uhr morgens? Verschlafen tappen wir aus dem Bus. Dann sitzen wir in der Wartehalle und warten, dass uns der Bus wieder einlädt und wir weiterfahren. Immerhin können wir unsere Uhren das letzte Mal umstellen. Jetzt sind wir schon in der gleichen Zeitzone wie Vancouver.


Dienstag, 3.00 Uhr, Kamloops, British Columbia

Nach einer Stunde und fünfzehn Minuten in der Wartehalle geht unsere Fahrt weiter. Jetzt wird weiter geschlafen!


Dienstag, 6.10 Uhr, Langley, British Columbia, Stunden im Bus: 67

Stress im Bus! Ein Fahrgast und der Busfahrer geraten aneinander. Es geht um eine nicht gewährte Raucherpause und nun schreien sich beide an. Busfahrer:„Ich habe kein Problem mit dir, aber du mit mir, oder warum machst du mich von der Seite an!“. Fahrgast: „Nein, ich habe kein Problem mit dir, aber du mit mir, oder warum wolltest du ohne mich weiter fahren!“. Die Situation schaukelt sich immer weiter hoch. Als der Busfahrer seine letzte Karte ausspielt und mit der Polizei droht gibt der Fahrgast nach, schimpft aber leise weiter auf seinem Platz, der sich natürlich direkt neben unserem befindet. Auch während der Weiterfahrt liefern sich die beiden immer wieder wilde Wortgefechte. Wir wussten gar nicht, wie viele Schimpfwörter man in einen Satz einbauen kann.


Dienstag, 7.00 Uhr, Coquitlam, British Columbia, Stunden im Bus: 68

Der schimpfende Fahrgast ist vorzeitig ausgestiegen. Auch vor dem Bus ging das Geschreie weiter. Der Fahrgast wurde immer ungehaltener und als er sein Gepäck nicht bekommt (die Busfahrer öffnen grundsätzlich nicht die Gepäckklappen, bevor man am Ziel ist), drohte die ganz Situation zu eskalieren. Zum Glück verschwindet der Fahrgast dann aber und wir können förmlich hören, wie der ganze Bus aufatmet!


Dienstag, 7.25 Uhr, Vancouver, British Columbia, Stunden im Bus: 69*

Wir sind in Vanvouver angekommen

Wir sind in Vanvouver angekommen

Wir sind da! Eine Stunde zu früh fährt der Bus in die Greyhound-Station in Vancouver ein. Schon wird unser Gepäck ausgeladen und natürlich sind unsere Fahrräder nicht mit dabei.
Erst am Nachmittag werden sie mit einem anderen Bus ankommen und wir sollen morgen noch einmal wiederkommen, um sie abzuholen. Das passt uns sehr gut, denn wir haben auch so schon genug Gepäck zu schleppen. Wir hätten sie sowieso nicht von der Busstation mitnehmen können, weil gerade Berufsverkehr ist und Fahrräder im Skytrain (Hochbahn von Vancouver) zu diesen Zeiten verboten sind.


Dienstag, 12.25 Uhr, Vancouver, British Columbia

Als wir in unserer neuen Unterkunft ankommen, legen wir uns nur kurz auf das Bett, um zu entspannen … Als wir vier Stunden später aufwachen realisieren wir erstmal, wie müde wir eigentlich waren.


Am nächsten Tag holen wir unsere Fahrräder von der Busstation ab. Die Kartons haben ordentlich gelitten, aber die Rädern sind bis auf ein paar neue Kratzer heil geblieben. Mit ihnen als letzte Stücke unseres Gepäcks sind wir komplett in Vancouver angekommen. Auf einer Bank im Park genießen wir bei einem Stück Kirschkuchen den Ausblick auf die Skyline von Vancouver und lassen unsere Reise quer durch den Kontinent noch einmal Revue passieren.

* Wir waren vom Samstag 12.00 Uhr bis Dienstag 7.25 Uhr unterwegs. Mit den drei Stunden Zeitverschiebung sind das genau 69 h und 25 min.

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 3 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-3/#comments Thu, 10 Oct 2013 00:00:24 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1921 Weiterlesen »]]> Wir sitzen bereits seit eineinhalb Tagen und zwei Nächten im Bus und haben schon die Hälfte der Strecke geschafft. Von Toronto aus, sind wir vorbei an den großen Seen, inzwischen bis mitten in die großen Ebenen gefahren. Am Ende dieses Tages soll uns der Bus bis zu den Rocky Mountains bringen.


Montag, 8.45 Uhr ⇨ 7.45 Uhr, Regina, Saskatchewan, Stunden im Bus: 44

Zieht da eine Stadt um?

Zieht da eine Stadt um?

Als wir aufwachen, stimmen unsere Uhren nicht mehr mit der Busuhr überein. In der Nacht müssen wir wohl wieder eine Zeitzonengrenze überquert haben. Nach einer ausgiebigen Morgenpause auf dem Busbahnhof in Regina, geht es weiter in Richtung Westen. Wir überholen mehrere Häuser, die auf Trucks auf dem Highway herum fahren. Zieht da eine Stadt um?


Montag, 13.35 Uhr, Walsh Junction, Alberta, Stunden im Bus: 50

Immer noch endlose Felder, soweit das Auge reicht. Und dahinter, die schwarzen Punkte, sind das Bisons? Wohl eher doch nur gewöhnliche Rinder.
Gerade hat uns der Busfahrer mitgeteilt, dass wir in Calgary, der nächsten großen Stadt, umsteigen müssen und nur fünf Minuten Zeit dafür haben. Komisch, laut unserem Plan sollte dieser Bus eigentlich bis Vancouver durchfahren. Und fünf Minuten ist schon ganz schön straff. Hoffentlich geht mit dem restlichen Gepäck, das sich unten im Bus befindet, alles klar.


Montag, 14.05 Uhr, Irgendwo in Alberta, Stunden im Bus: 51

Ein Unwetter zieht an. Blitze zucken, Regen prasselt auf das Dach, dicke Hagelkörner schlagen krachend gegen die Frontscheibe. Am Straßenrand stehen viele Autos mit Warnblinklicht und warten ab. Nicht so unser Bus, er rollt unaufhaltsam weiter gen Westen – Hoffentlich weiß der Busfahrer, was die Fensterscheiben aushalten.


Montag, 19.15 Uhr, Calgary, Alberta, Stunden im Bus: 56

Nach stundenlanger Fahrt durch Felder und Weiden tauchen plötzlich Häuser auf, eine Ampel steht an einer Kreuzung, der Verkehr wird dichter und dann sind wir in Calgary.
Der Bus hat einige Minuten heraus gefahren und so haben wir statt fünf Minuten, immerhin zehn Minuten Zeit zum Umsteigen. Also schnappen wir uns unser Handepäck und gehen zu Ausgang 11, wie uns der Busfahrer gesagt hat. Dort hängt tatsächlich auch ein Schild mit der Aufschrift “Vancouver”, bloß alle Leute warten an Bussteig 10. Also fragen wir nach und erfahren, dass der Bus wirklich an Steig 10 abfährt.
Fehlt nur noch unser Aufgabegepäck, das nach Auskunft des Busfahrers für uns umgeladen wird. Wir halten fleißig Ausschau. Auf einmal sehen wir unser Gepäck, wie es in den Bus nebenan eingeladen wird. Sofort steigt Albrecht aus und fragt einmal nach. Es stellt sich heraus, dass beide Busse nach Vancouver fahren sollen, und wir bei einer späteren Pause das Gepäck von dem einen Bus in den anderen umladen könnten. Das kommt uns alles sehr suspekt vor und wir bestehen darauf, dass unsere Rucksäcke im gleichen Bus fahren wie wir. Es gibt eine kleine Diskussion und nach einigem hin und her darf Albrecht die Gepäckstücke ausnahmsweise jetzt schon in den richtigen Bus tragen. Unsere Fahrräder haben wir nicht gesehen und hoffen einfach mal, dass sie früher oder später in Vancouver ankommen werden.


Montag, 19.20 Uhr, Kurz nach Calgary, Alberta, Stunden im Bus: 56

Rocky Mountains tauchen auf!

Majestätisch ragen die Gipfel der Rocky Mountains in den Himmel!

Die Rockys Mountains tauchen am Horizont auf, das erste Zeichen, dass wir uns der Westküste nähern!


Montag, 22.00 Uhr, West Louise Lodge, British Columbia, Stunden im Bus: 59

Wir sind in British Columbia und bei den Rocky Mountains angekommen! Tannenwälder erstrecken sich vor unseren Augen, immer wieder durchbrochen von Gebirgsbächen. Majestätisch ragen dahinter die schneebedeckten Gipfel empor. Wir schauen staunend aus dem Fenster, bis es zu dunkel wird. So beginnt unsere dritte und letzte Nacht im Bus.

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 2 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2 http://www.aus-reisen.de/2013/10/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-2/#comments Fri, 04 Oct 2013 00:00:06 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1871 Weiterlesen »]]> Und weiter geht es auf unserer Busfahrt von Toronto nach Vancouver, quer durch Kanada. Nachdem wir am ersten Tag  Toronto hinter uns gelassen haben, werden wir jetzt am Lake Superior (Oberer See) entlang fahren, bis wir die Großen Ebenen (Prärien) erreichen.


Sonntag, 7.35 Uhr, Nipigon, Ontario, Stunden im Bus: 19

Unser Greyhoundbus - im Anhänger sind die Fahrradboxen verstaut

Unser Greyhoundbus – im Anhänger sind die Fahrradboxen verstaut

„Guten Morgen Tag 2 im Bus.“ Der Bus rüttelt uns wach. Überrascht schauen wir uns an „Wir konnten tatsächlich schlafen!“ In der Nacht haben wir zwar ein paar Mal angehalten und wir haben jetzt eine Busfahrerin anstelle eines Busfahrers, aber davon haben wir kaum etwas mitbekommen. Gut gepolstert mit unseren zwei Kopfkissen war es gar nicht so unbequem in den Sitzen zu schlafen.
Als wir aufwachen ist es wieder hell draußen. Wir sind immer noch in Ontario und fahren am Nordufer des Lake Superior (Oberer See) entlang, dem nördlichsten der fünf großen Seen. Der nächste Halt soll Thunder Bay sein, die letzte große Stadt an den großen Seen auf unserem Weg gen Westen.


Sonntag, 10.30 Uhr ⇨ 9.30 Uhr, Thunder Bay, Ontario, Stunden im Bus: 22

Die Busfahrerin gibt die Zeitumstellung bekannt. Zwischen Toronto und Vancouver sind es drei Stunden Zeitunterschied. Wir werden also noch zwei weitere Zeitzonen auf unserem Weg passieren.


Sonntag, 11.35 Uhr, Ignace, Ontario, Stunden im Bus: 24

Jubiläum! Wir sitzen seit 24 Stunden im Bus. Alle negativen Befürchtungen sind nicht eingetreten. Wir sind fit, halbwegs ausgeschlafen und freuen uns, aus dem Fenster zu schauen und die sich langsam verändernde Landschaft zu beobachten. Wir machen regelmäßig Pause und können uns so die Beine vertreten und die Toiletten in den Busstationen benutzen. Langsam ersehnen wir uns aber eine Duschmöglichkeit oder wenigstens eine Waschmöglichkeit. Heute Abend haben wir eine sechsstündige Umstiegspause, in der wir den Bus wechseln und wir hoffen, uns dann etwas ausgiebiger frisch machen zu können.


Sonntag, 17.30 Uhr, Ste Anne Junction, Manitoba, Stunden im Bus: 29

Weite Ebenen breiten sich vor unseren Augen aus.

Weite Ebenen breiten sich vor unseren Augen aus.

In den letzten Stunden ist nicht viel passiert. Wir fahren einfach nur Stunde um Stunde geradeaus. Das Land ist immer flacher geworden und plötzlich hören die Bäume am Straßenrand auf. Endlose Felder breiten sich nun vor unseren Augen aus.


Sonntag, 18.00 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Wir sind endlich in Winnipeg angekommen. Hier müssen wir mitsamt unseren Reiserucksäcken umsteigen und knapp sechs Stunden auf den nächsten Bus warten. Leider gibt es hier keine Duschmöglichkeiten, aber immerhin eine einzelne, abschließbare “Familientoilette” inklusive Waschbecken im gleichen Raum. So machen wir das Beste daraus und genehmigen uns eine „Waschbeckendusche“.
Frisch geduscht und mit frischen Klamotten lässt es sich doch viel besser warten.


Sonntag, 22.45 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Warten auf den Bus ist schlimmer als warten im Bus. In einer gespenstischen Wartehalle mitten in einem Industriegebiet sitzen wir auf weißen und blauen Plastikstühlen. Wir sind müde und haben keine Lust zu gar nichts. Im Bus haben wir wenigstens das Gefühl voran zu kommen, aber hier vergehen die Minuten, ohne dass etwas passiert. Nur ein paar Greyhound-Mitarbeiter laden Gepäckstücke um. Wir entdecken einen unserer Fahrradkartons und uns schwant nichts Gutes, als wir sehen, wie ramponiert er jetzt schon ist.


Sonntag, 23.30 Uhr, Winnipeg, Manitoba

Unser Fahrradkarton wird umgeladen

Einer unserer Fahrradkartons sieht schon beim ersten Umladen sehr ramponiert aus

Endlich wird unser Bus ausgerufen. Bevor wir einsteigen können, müssen alle Passagiere eine Sicherheitskontrolle durchlaufen. Wir müssen Messer und Scheren aus dem Handgepäck auspacken und dem Kontrolleur dabei helfen, unsere Fahrradtaschen zu öffnen, weil er etwas ratlos vor den ihm unbekannten Verschlüssen steht. Zu den Online-Tickets müssen wir auf einmal auch unsere Ausweise vorzeigen, die wir glücklicherweise griffbereit im Handgepäck verstaut haben. Erst danach dürfen wir überhaupt durch die Glastür zu dem Bus gehen. Obwohl es striktere Kontrollen gibt, läuft alles sehr viel organisierter, stressfreier und angenehmer ab, als wir es in Toronto erlebt haben. Dort herrschen chaotische Verhältnisse. Die Leute müssen in einer langen Schlange mitten zwischen den Bussen warten und ein bis maximal zwei Angestellte sortieren das Aufgabegepäck in den Bus, diskutieren mit den Leuten über die erlaubte Gepäckmenge und werfen nebenbei einen kurzen Blick auf die Tickets. Von Sicherheitskontrolle keine Spur, wir wussten nicht einmal, dass Messer usw. im Greyhound-Bus verboten sind.


Sonntag, 23.40 Uhr, Winnipeg, Manitoba, Stunden im Bus: 35

Endlich geht unsere Fart weiter. Während wir schlafen, bringt uns der Bus mit jedem Kilometer ein Stückchen näher an Vancouver heran.

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70 Stunden mit dem Bus durch Kanada – Tag 1 http://www.aus-reisen.de/2013/09/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-1/?utm_source=rss&utm_medium=rss&utm_campaign=70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-1 http://www.aus-reisen.de/2013/09/70-stunden-mit-dem-bus-durch-kanada-tag-1/#comments Sun, 29 Sep 2013 07:07:07 +0000 http://www.aus-reisen.de/?p=1481 Weiterlesen »]]> In den letzten Monaten haben wir uns in den Provinzen Ontario und Québec im Osten Kanadas aufgehalten, dem am stärksten besiedelten Teil des Landes. Fährt man von Toronto aus Richtung Norden, so erreicht man nach etwa zwei Stunden einen weniger dicht besiedelten Teil, der sich nach Westen hin über 4000 km ausdehnt. Wir wollen nun diese Weite durchqueren, um nach Vancouver zu kommen, das an der Westküste liegt. Da unser Reisemotto das Flugzeug ausschließt und wir für die Strecke mit dem Fahrrad etwa drei Monate gebraucht hätten, haben wir uns schon vor einiger Zeit günstige Bustickets gekauft. Drei Tage sieht der Fahrplan vor, an denen wir Tag und Nacht durchfahren. Angesichts dieser langen Fahrt haben wir ein Logbuch geführt, in dem wir die 70 Stunden im Bus festgehalten haben.


Samstag, 11.25 Uhr, Toronto, Ontario, Eine Stunde bis Abfahrt des Greyhound-Busses

Wir sind reisefertig!

Wir sind reisefertig!

Wir sind reisefertig! Unsere Fahrräder stehen in große Pappkartons verpackt vor uns, daneben zwei große Reiserucksäcke in denen sich die Sachen befinden, an die wir während der Fahrt nicht heran müssen. Außerdem gehören zu unserem Gepäck noch ein mittlerer Tagesrucksack mit dem Elektrokram für den Bus, eine Plastiktüte mit unseren Kissen und einem Schlafsack für die Nacht und zwei Packtaschen mit Verpflegung für die nächsten dreieinhalb Tage. Gestern Abend haben wir Großeinkauf im Supermarkt gemacht. Dabei war das ausschlaggebende Argument die Haltbarkeit des Essens außerhalb des Kühlschranks. So werden wir uns die nächsten Tage von Salami, Scheibenkäse, Bagels und Schokolade ernähren. Noch sind wir aber satt vom Frühstück und warten gespannt auf den Greyhound-Bus, der uns drei Tage lang quer durch Kanada bis nach Vancouver fahren soll.


Samstag, 12.40 Uhr, Toronto, Ontario, Stunden im Bus: 0

Ein letzter Blick auf unsere verpackten Fahrräder

Ein letzter Blick auf unsere verpackten Fahrräder

Wir sitzen im Bus! Es gab ein Riesendurcheinander an der Warteschlange. Zu viele Leute, zu viel Gepäck und ein alter, klappriger Bus. Der Greyhound-Mitarbeiter meinte, unsere Fahrräder würde er nicht mehr mitbekommen, die Fahrradtaschen hätten mit in den Karton gemusst und für den Rest müssten wir Übergepäck bezahlen. Dabei haben wir am Schalter, wo wir die Kartons für unsere Fahrräder gekauft hatten, extra noch einmal nachgefragt. Am Ende akzeptiert er unsere zwei Reiserucksäcke und die Fahrradkartons, den Rest sollen wir als Handgepäck mit in den Bus nehmen. Also stellen wir uns beladen mit zwei Packtaschen, der riesigen roten Plastiktüte mit den Schlafsachen und dem Tagesrucksack in der Schlange für den Bus an. Der Busfahrer schaut zwar sehr kritisch, weil eigentlich nur ein Handgepäck pro Person erlaubt ist, aber wir dürfen einsteigen. Wir haben Glück, dass wir überhaupt in diesem Bus mitfahren können, denn einige Leute weiter hinten in der Warteschlange müssen jetzt auf den nächsten Bus warten.


Samstag, 14.50 Uhr, Ontario, Stunden im Bus: 2

Die Sonne scheint, das Wasser glitzert – wir passieren die Georgian Bay, die große Bucht am Ostende des Huronsees. Die letzten zwei Stunden sind wir ohne Unterbrechung nach Norden gefahren. Der Stadtverkehr von Toronto liegt lange hinter uns und wir genießen das Gefühl in ein neues Abenteuer aufzubrechen. Wie gern würden wir jetzt am grün bewaldeten Ufer des Sees entlang spazieren anstatt es nur vom Busfenster aus zu betrachten!


Samstag, 17.45 Uhr, Sudbury, Ontario, Stunden im Bus: 5

Gemütlich wäre vielleicht etwas übertrieben...

Gemütlich wäre vielleicht etwas übertrieben…

Die erste große Pause in Sudbury. Bisher hat der Busfahrer immer nur kurz angehalten, um Passagiere ein- oder aussteigen zu lassen. Jetzt muss aber der Bus aufgetankt und sauber gemacht werden und so haben wir über eine Stunde Zeit. Doch was macht man in einer Wartehalle, in der es außer Metallstühlen und Colaautomaten nicht viel zu sehen gibt? – Wir laden die Akkus unserer Laptops, da wir im Bus keine Steckdosen haben, vertreten uns die Beine und nutzen die Toiletten. Im Bus gibt es nämlich nur eine Chemietoilette mit Desinfektionsmittel, hier können wir uns unter fließendem Wasser die Hände waschen.
Nach einer Stunde können wir wieder in den Bus einsteigen und unsere Reise kann weitergehen.


Sonntag, 00.05 Uhr, Sault Ste Marie, Ontario, Stunden im Bus: 12

Der erste Tag ist überstanden. Nach einer letzten Pause, in der wir auf der Tankstellentoilette Zähne geputzt haben, packen wir unseren Schlafsack aus, platzieren unsere Kissen und machen es uns bequem für die erste Nacht im Bus. Bald ist nur noch der Busfahrer wach, der unseren Bus immer weiter gen Westen fährt.

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